In einigen Firmen sagt man gerne “Wir sind hier wie eine große Familie.” Seid Ihr nicht. Ihr seid Mitarbeiter und Chef, gemeinsame Angestellte oder wenn Ihr Glück habt seid Ihr eine Arbeitsgemeinschaft. Aber Ihr seid keine Familie.
Das heißt nicht, dass man nicht aufeinander achten kann. Man kann und ich finde man sollte.
Aber passt auf, wenn die neue Chefin oder der Geschäftsführer von der Firma als große alte Familie spricht. Damit ist nicht gemeint, dass die Firma dich beschützt, komme was wolle – so wie gesunde Familien es machen würden. Das Motiv ist eher eine einseitige Aufopferung: durch dich.
Denn, durch das zur Hilfe rufen der “Familie” wird der Heldenmut alles zu geben geweckt. Es ist ja nicht so, dass du lange Nächte durcharbeitest und den Urlaub verfallen lässt, um die Quartalszahlen zu retten. Nein, nein… du machst das für die Familie.
Diese stumpf-emotionale Herangehensweise ist notwendig, wenn man möchte, dass andere ihre eigenen Interessen vergisst.
Man muss nicht so tun als wäre man eine Familie, um den guten Ton zu wahren oder beschützend zu wirken. Diese Werte können genau so gut, wenn nicht besser, durch Prinzipien, Betriebspolitik und Taten ausgedrückt werden.
Davon abgesehen hast du höchst wahrscheinlich schon eine Familie, oder eine Gruppe von Freunden, die sich wie Familie anfühlt. Moderne Organisationen sind keine Straßen Gangs voller Waisenkinder, die sich in der harten harten Welt behaupten müssen, so so die Worte von Jason Fried und David Heinemeier Hannson, Gründer von Basecamp. Der Versuch deine Familie zu verdrängen ist nur ein weiterer Ansatz, die Bedürfnisse der Firma vor die deinen zu stellen. Krank.
Die besten Unternehmen sind keine Familien. Sie sind Unterstützer von Familien. Verbündete von Familien. Sie sind da, um gesunde und erfüllende Arbeitsbedingungen zu schaffen, sodass Arbeiter, wenn sie ihren Laptop zuklappen oder den Hammer fallen lassen die besten Partner, Eltern oder Freunde sind, die sie sein können.