Leseliste für Lösungs(er)finder

   

Es ist unser Tagesgeschäft Probleme zu lösen. Viele von uns begleiten Menschen in Situationen des Umbruchs, beim neu aufstellen oder beim Durchhalten. Das kann auch für uns anstrengend sein. Daher sind hier meine Favoriten unter den Büchern und Artikeln zur lösungsorientierten Methode in Therapie, Coaching und Beratung.

»These books had been heavily criticised as cookbooks but 25 years on these self same books have been the basis for the solution focused cookery classes, dinner parties and restaurants that can be found all over the world.«

– Chris Iveson, et al., BRIEF Coaching

Die Prinzipien der lösungsorientierten Methode werden seit vielen Jahren in verschiedenen Branchen genutzt. Angefangen in der Familientherapie nehmen sie ihren Lauf in der Therapie, Beratung und im Coaching. Aber selbst im Führungsalltag, im Golfsport und in der Ergotherapie werden sie genutzt. Und sie machen die Arbeit nachweislich einfacher.

Wer einen Anfang sucht oder es genau wissen will, wird hier fündig.

BÜCHER

1. BRIEF Coaching: A Solution Focused Approach (2012) von Chris Iveson, Evan George und Harvey Ratner

Die drei Autoren und Geschäftsführer vom BRIEF Institute stellen die vielleicht einfachste Variante der Lösungsorientierten Methode vor. Effektiv finde ich die Übungen am Ende jedes Kapitels, die erlauben die Methode direkt zu erfahren.

»Perhaps all that solution focused coaching does is remind us of our manoeuvring skills when we think we are stuck.«

Chris Iveson, et al., Brief Coaching

2. Beratung ohne Ratschlag: Systemisches Coaching für Führungskräfte und BeraterInnen (2018) von Sonja Radatz

Beratung ohne Ratschlag war ein Tipp von Dr. Christopher Rauen. Bei mir hat’s »Klick« gemacht. Insofern, als dass greifbar wurde, wie Fragen alleine helfen können ohne, dass ein Coach oder Therapeut mit seiner (vermeintlich hilfreichen) Expertise glänzen muss.

3. Coaching – erfrischend einfach (2008) von Daniel Meier und Peter Szabo

Vielleicht das schlankste Werk, indem es sich darauf beschränkt was praktisch notwendig ist. Dabei sind nicht nur das Handwerkszeug, sondern auch Experimente zur Umsetzung der grundlegenden Gedanken enthalten. Letztere haben es übrigens in sich.

4. The Solutions Focus: Making Coaching and Change SIMPLE (2006) von Marc McKergow und Paul Z. Jackson

Marc McKergow und Paul Z. Jackson liefern praktische Möglichkeiten als auch viele Beispiele für die Arbeit in Organisationen. Das vorgestellte OSKAR-Modell hilft ein Gespräch zu strukturieren.

5. Lösungsorientiertes Coaching: Kurzzeit-Coaching für die Praxis (2019) von Jörg Middendorf

Kurzzeit-Einführung ins Kurzzeit-Coaching. Dafür hat Jörg Middendorf eine sehr umfassende Sammlung von lösungsorientierten Fragen für jene, die Karteikarten mögen. Gelungen finde ich auch die Erklärung der zugrunde liegenden Prinzipien.

6. Es ist nie zu spät, erfolgreich zu sein: Ein lösungsfokussiertes Programm für Coaching von Organisationen, Teams und Einzelpersonen (2016) von Ben Furman und Tapani Ahola

Schräger Titel, wie ich finde. Damit ein weiteres Beispiel für vorschnelle Urteile. Das Buch ist strukturierter und ausführlicher als bei vielen KollegenInnen, da es als Reteaming Prozess in feinere Schritte vorsieht. Auch ist die Anwendung auf die Themen Stress und die Bewältigung traumatischer Ereignisse gelungen.

7. Clues: Investigating Solutions in Brief Therapy (1988) von Steve de Shazer

Einer der Klassiker vom Mit-Erfinder.

8. Solution Focused Brief Therapy (100 Key Points) (2012) von Chris Iveson, Evan George and Harvey Ratner

Eine Ausführliche Einführung in kleinen Schritten, für therapeutische und beratende Zwecke. Interessant sind die vielen kleinen Fallbeispiele, die sich auch fernab der gewöhnlichen Gewässer abspielen – wie z.B. im Umgang mit der Alzheimer Krankheit.

9. Umstell Geschichten: Wie du dich neu einstimmst, wenn das Leben nicht so will wie du (2018) von Peter Szabó

»In unserem Leben sind wir gleichzeitig Instrument, Musiker und Stimmer! Nach einer Störung, ob gross oder klein, ist unser Leben nicht mehr wie vorher. Doch wer sich neu einstimmt, kann neue, andere Harmonien erreichen.«

Peter Szabó, Umstell Geschichten

Peter Szabó geht der Frage nach wie lange es uns braucht bis wir uns nach Widrigkeiten neu eingestimmt haben.


ARTIKEL

1. The Common Project (2004) von Harry Korman

Harry Korman gibt eine ausführliche Anleitung für Erstgespräche und wie wir als Berater und Therapeuten mit unseren Kunden und Klienten zu einem gemeinsamen Projekt kommen.

2. Wie wir die Dauer von Coaching-Beziehungen beeinflussen (2004) von Peter Szabo

Peter Szabo darüber wie wir Coaching kurz halten.

3. Learning with Enthusiasm (2009) von Rayya Ghul In: The Art of Solution Focused Therapy von Elliot Connie und Linda Metcalf

Rayya Ghul darüber wie die lösungsorientierte Methode die Ergotherapie bereichern kann und welche persönlichen und professionellen Veränderungen die Methode für sie bedeutet haben.

4. Solution-focused cognitive-behavioral coaching for sustainable high performance and circumventing stress, fatigue, and burnout (2017) von Anthony Grant

Anthony Grant zeigt auf wie wir durch ein Coaching nicht nur Leistung und Engagement fördern, sondern auch das Wohlbefinden und die Gesundheit von Kunden und Klienten.

5. The Death of Resistance (1984) von Steve de Shazer

Steve de Shazer über Widerstände als Einladung durch unsere Klienten etwas anderes zu tun.

»With cooperating as a central concept, therapist and client are like tennis players on the same side of the net. Cooperating is a necessity, although sometimes it becomes necessary to fight alongside your partner so that you can cooperatively defeat your mutual opponent.«

Steve de Shazer, The Death of Resistance

6. Skalierungsfragen im Coaching: Ein einfaches und wirksames Instrument für die Praxis von Peter Szabó

Abstract: »Kaum ein Coaching-Instrument ist so einfach anwendbar wie die Arbeit mit Skalen. Skalierungsfragen können in Einzelgesprächen oder mit Gruppen eingesetzt werden, wenn es darum geht, Fortschritte nicht nur sichtbar zu machen, sondern auch zu fördern. Skalen sind besonders wirksam, um sogenannte „weiche Faktoren“ präzise auf den Punkt zu bringen und gezielt weiterzuentwickeln.«

Hätte er gemusst, hätte Steve de Shazer sich auf Skalenfragen beschränkt. Denn Sie sind äußerst flexibel einzusetzen. Peter Szabó zeigt hier wie und wozu.